Was ist im Flugzeug anders?

Die Möglichkeiten der notfallmedizinischen Versorgung von Patienten an Bord eines Verkehrsflugzeuges sind von zahlreichen Faktoren abhängig. Auf der Großzahl aller Flüge befindet sich medizinisches Personal an Bord.  

Vorrangig ist mit folgenden Herausforderungen zu rechnen:

  • Räumliche und zeitliche Entfernung zu professioneller Notfallhilfe
  • Limitierende Platzverhältnisse
  • Unbekannte Ressourcen (Medikamente, Equipment)
  • Lautes Arbeitsumfeld (eingeschränkte auskultatorische Diagnostik)
  • Sprachbarrieren
  • Kulturelle Unterschiede
  • Unmittelbare Schaulustige (Privatsphäre, Datenschutz)

Grundsätzlich gilt deshalb die Empfehlung, sich vor Antritt der Reise über die medizinische Bordausrüstung inklusive Medikamentliste zu informieren und einzulesen.

Im Falle eines medizinischen Notfalls ist man zur Erste-Hilfe-Leistung gesetzlich verpflichtet und muss sich deshalb melden.

Die Kommunikation mit der Crew ist im Notfall sehr wichtig und erwünscht. So ist es etwa möglich, über das Med Aire System medizinische Unterstützung von außen zu erhalten oder für den Fall einer notwendigen Zwischenlandung Informationen zu potentiellen Zielkrankenhäusern einzuholen.

Was sind die häufigsten Erkrankungen an Bord?

  • 43% Herz-Kreislauf- sowie neurologische Probleme
  • 34% Magen-Darm-Erkrankungen
  • 23% Sonstige Probleme und Unfälle

In diesem Zusammenhang werden statistisch gesehen folgende Maßnahmen an Bord durchgeführt:

  • 76% Blutdruckmessung
  • 54% Medikamentengabe
  • 48% Sauerstoffgabe
  • 09% Blutzuckermessung
  • 06% Messung der Sauerstoffsättigung
  • 06% Einsatz eines AED (Defibrillator)